Natur und Ort im Osterzgebirge

 

 

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"O Arzgebirg, wie bist du schie,

mit deine Wälder, ihr Wiesen, Barg on Tol,

in Winter weiß, in Sommer grü.

O Arzgebirg, wie bist du schie!"

So beschreibt Anton Günther (1876 - 1937) sein Erzgebirge.

 

Das im Süden Sachsens als Hauptgebirge des Freistaates liegende Erzgebirge dehnt sich auf eine Länge von 125 km und einer Breite von bis zu 60 km entlang der Grenze der Tschechischen Republik aus und reicht dabei beträchtlich auf ihr Territorium hinüber. Während nach Norden der Abfall zum Erzgebirgischen Becken bzw. zum Mittelsächsischen Hügelland allmählich erfolgt, zeigt sich die Südseite in Böhmen als steile hohe Gebirgsmauer. Das typische Pultschollengebirge war einst als ein unwegsamer, fast menschenleerer Miriquidi (Dunkelwald) in den Chroniken verzeichnet, später wurde es Böhmisches Gebirge oder Böhmischer Wald genannt. Schließlich bekam es wegen der Erzvorkommen den heutigen Namen. Der Bergbau zog schon im Mittelalter eine starke Besiedlung nach sich, stand damit aber im krassen Gegensatz zum Klima und zur Kargheit des Bodens. Auch als er zunehmend zurückging, zuerst eine Hausindustrie und vielfältigste Gewerbetätigkeit Einzug hielt, blieb das Erzgebirge nicht zuletzt durch die Heimatverbundenheit seiner Bewohner das bevölkerungsreichste Bergland der Welt. Das bedeutende historische, technische und kulturelle Erbe findet zum einen Ausdruck in einer Vielzahl von Burgen, Schlössern, Denkmalen, Museen und Heimatstuben, die jährlich tausende von Besuchern anlocken, zum anderen in der liebevollen Pflege des Brauchtums. So gilt das Erzgebirge vor allem als Weihnachtsland der Deutschen.

Das Erzgebirge, dessen gesamtes Kammgebiet bis hinein ins Vogtland zum Naturpark aufgewertet wurde, weist beachtliche landschaftliche Reize auf. Neben dem langgezogenen Gebirgswall, den auf Vulkanismus fußenden Basaltbecken, den melancholischen Waldhöhen und den oft kahlen moorduchsetzten Kammhochflächen bestimmen hauptsächlich die tiefeingeschnittenen, ernsten oder lieblichen Täler seiner Eigenart. Darüber hinaus kennzeichnen es viele Geschichte atmende Städte und Dörfer.

Quelle: Sächsischer Wanderführer Band 3, Osterzgebirge, Chemnitzer Verlag 2009

 

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